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Erste und bekannte Urkunden über Diebach reichen etwa ins 12. Jahrhundert zurück. Ihnen ist folgendes zu entnehmen: Als im Jahre 1116 die Grafen von Rothenburg ausstarben, wurde Diebach von der "Cent" (Unterbezirk einer Grafschaft) Insingen weggenommen und der Herrschaft Schillingsfürst zugeschlagen.

Bedeutsam für die Geschichte des Dorfes war von je her jene Maut- und Schutzburg, die etwa vor dem Westportal unserer heutigen Kirche lag. Schon 1236 werden die Herren von Diebach in einer Urkunde des Grafen Hermann von Dillingen genannt. In einer anderen wird 1318 Orthep von Dieppach als Burgherr erwähnt. 1363 sitzen auf der Burg die Edelknechte Kulin von Dieppach und Albrecht Oleman. In diesem Jahr wird von ihnen die hiesige Pfarrpfründe gestiftet und Bischof Albrecht von Würzburg bestätigt die Separation (Loslösung) von der Mutterpfarrei Insingen. Dadurch wird die Burgkapelle, die dem Apostel Bartholomäus geweiht ist, zur Pfarrkirche (Der Dotationsbrief von 1363 liegt im Staatsarchiv in München). Das Geschlecht der Herren von Diebach ist dann wahrscheinlich im Laufe des 15. Jahrhunderts ausgestorben, denn um 1500 ist die Burg im Besitz eines Georg von Rein, der sie 1520 um 3050 Gulden an Rothenburg verkaufte. Im Bauernkrieg, am 18. Mai 1525 brannte Adam von Thüringen die Burg nieder - die Kirche blieb damals verschont - aber die Stadt Rothenburg baute sie später doch wieder auf. Um das Jahr 1530, als sich das Frauenkloster Sulz, das das Patronat über Diebach ausübte, langsam der lutherischen Lehre öffnete, führte der damalige Pfarrer Adamus Raab die Reformation in Diebach ein. Um 1557 geht die Burg für fast 100 Jahre in den Besitz des Rothenburger Patriziergeschlechts deren von Fürbringer über. Aus dieser Zeit stammen fünf Grabplatten, die in der alten Kirche Gräber des Geschlechts abgedeckt haben und die nun im

Chorraum der jetzigen Kirche eingemauert sind. Eine davon ist aus Erz gegossen, 1 Zentner schwer und enthält das Wappen der adligen Familie mit folgender Inschrift: "Anno Dom. 1593 den 4. August Samstag zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittag ist in Gott christlich verschieden die Edle und vieltugendsame Frau Margaretha, geb von Embs des Edlen und Vhesten Hans Georg von Fürbringen eheliche Hausfrau welche alhie beneben 4 ihrer Kinder in Christo ihrem Erlöser selig ruet". Im Dreißigjährigen Krieg, etwa um 1620, wanderten österreichische Exulanten in Diebach ein. Unter ihnen war der Rittmeister Matthias Pantzer aus Stockerau bei Wien, der später in schwedische Kriegsdienste trat und um 1651 die Diebacher Burg erwarb. Er lag in der alten Kirche begraben, sein hölzernes Epitaph mit seinem Porträt hängt jetzt in der Kirche. Nach seinem Tod (1691) verfiel die Burg unter den späteren Besitzern immer mehr. 1817 war sie so baufällig, dass sie abgerissen wurde. In dieser Zeit schien die Kirche den Anforderungen der Gemeinde nicht mehr zu genügen. Sie war zu klein geworden. In die Pfarrchronik schrieb 1822 der damalige Pfarrer Bucher über ihren Zustand. "Die Kirche ist zwar ein kleines und massives Gebäude, weil aber der Boden im Kirchenschiff 3 und 4 Schuh tiefer liegt als das sie umgebene Friedhoferdreich, ist sie selbst im Sommer feucht und muffig und weil sie nur auf der Südseite kleine Fenster hat ist sie dazu finster. Es besteht große Not an Raummangel dem endlich, dachdem er in allen amtlichen Berichten ein halbes Jahrhundert bejammert worden ist, durch Erweiterung der Kirche abgeholfen werden sollte." (Ein Bild der alten Kirche von 1897 von Pfarrer Hartwich aus Lohr gemalt, hängt heute in der Sakristei). Es dauerte dann doch noch 50 Jahre, bis man daran ging, der "Not an Raummangel" abzuhelfen, indem man die alte Kirche abriss und an ihrer Stelle in einer zweijährigen Bauzeit 1899 die heutige Kirche baute. Auf dem Plateau gebaut, auf dem einmal die alte Schutzburg stand, kann man nun die im neugotischen Stil erbaute St. Bartholomäuskirch von weither sehen. Für Diebacher Gemeindeverhältnisse ist sie wohl etwas zu weiträumig geraten (die Kirche ist 33 m lang und der Turm ist 48 m hoch), aber der Staatsbaumeister, der sie entworfen und gebaut hat, wird sich wohl dabei etwas gedacht haben. Vielleicht hat er an das Wort Jesu gedacht: "Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen bleiben." Auch die Kirche soll nicht verborgen sein. Die Kirche nicht und auch nicht die Menschen, die sie aufsuchen. Aber auch an der Bartholomäuskirche ging die Zeit nicht vorüber, ohne Spuren zu hinterlassen. Als im April 1945 der Krieg auch nach Diebach kam wurde das Dorf beschossen. Rund um die Kirche schlugen die Granaten ein, Häuser brannten, Gemeindeglieder verloren ihr Leben und viele ihr Hab und Gut. Das Gotteshaus wurde an seiner Westseite durch Beschuss ziemlich beschädigt, blieb aber der Gemeinde erhalten.

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